Gefundene Artikel und Presseberichte

SonntagsZeitung vom 18.03.2007

Extra buchtipp: Auf Du und Du mit Stieli

Wir würden sie ja Schleimi oder Nervi nennen. Bei Hans-Peter Posavac heissen die Schnecken aber Stieli und Kriecher. Und sie gehorchen aufs Wort, denn Posavac ist Schneckenflüsterer. Nachdem die sonstüblichenMethoden wie Verbannung, Massakrierung mit der Gartenschere, Verätzung, Verbrennen oder Aushungern nichts gebracht hatten, begann er mit den Plage geistern zu reden. Das ging natürlich nicht von heute auf morgen. Erst musste er «innerlich langsamer werden, um sich auf die Wellenlänge einer nonverbalen Kommuni-kation einzustimmen». Doch schon bald
haben ihn die Schnecken verstanden, behauptet er, auch weil er klar und aufrichtig mit ihnen kommuniziere, um nicht missverstanden zu werden. So reiche es, zu
Beginn der Pflanzzeit den Schnecken Hallo zu sagen und sie an einen Platz zu bringen, wo sie geduldet sind. Und all das könne jeder lernen, mit Pferden und Hunden
spreche man ja schliesslich auch.
Hans-Peter Posavac: Schneckenflüstern, 105 Seiten,
Neue Erde

 

Basellandschaftliche Zeitung / MLZ vom 12.11.2007

Den Schnecken auf der Schleimspur - Nützlich Kinder lernen Schnecken kennen

Wer dem Baselbieter Schneckenforscher Christoph Oberer zuhört, wie er liebevoll über seine kriechenden Schützlinge spricht, wird diese Tiere nicht mehr als eklig
und auch nicht mehr als Schädlinge einstufen. Er beschreibt sie nämlich als wertvolle, nützliche Lebewesen, die keinesfalls dumm sind und Gefühle zeigen können.
Christoph Oberer sprach zu Kindern, die sich am Samstag- nachmittag in der Hütte des Jugendnaturschutzes Baselland (JNSBL) am Talweg in Itingen versammelt hatten. Organisiert hatten die Exkursion die Leiterinnen Sandrine Abgottspon, Martina
Bütler und Sarah Bühler. Der Jugendnaturschutz richtet sich an Kinder und Jugendliche ab acht Jahren, die sich für die Natur interessieren und Spannendes unternehmen wollen. Sie treffen sich ungefähr jeden zweiten Samstagnachmittag. Der Referent hatte zu Beginn die Kinder aufgefordert, draussen im Wald alles einzusammeln, was sie als
Schnecke einstufen würden. Es sei zwar gegenwärtig nicht gerade der ideale Zeitpunkt, Weichtiere einzusammeln, weil sich viele von ihnen bereits in die
Erde verkrochen und ihren Winterschlaf angetreten hätten. Mädchen und Buben kamen trotzdem mit einer vielfältigen Beute zurück. Christoph Oberer beschrieb die Tiere und ihre Eigenheiten. Die Kinder waren interessiert und wollten alles wissen: Wie tief vergraben sich die Schnecken eigentlich? Was fressen sie? Wie alt werden sie? Bis auf wie viele Meter über Meer gibt es Schnecken? Weshalb tragen die Nacktschnecken keine Häuschen? Warum gibt es rundliche und längliche
Häuschen? Dann erzählte Christoph Oberer die rührende Geschichte von der Wulstigen Kornschnecke, welche in Baselland noch an zwei Orten vorkommt: In der
Reinacher Heide und in Bubendorf › genau an der Stelle, an der im Jahr 2002 das Eidgenössische Turnfest ausgetragen worden ist.
Der Schneckenfreund berichtete den interessiert zuhörenden Kindern, wie er dafür gekämpft habe, dass dieses Terrain für die Schnecken erhalten werden könnte, und wie er zahlreiche Sympathisanten fand, die Verständnis aufbrachten für das nicht einmal einen Zentimeter grosse Tierchen.
Er ermunterte die Kinder, sich zusammen mit ihren Eltern für die Natur einzusetzen. «Denn es gibt immer Menschen, die wir von unseren Ideen überzeugen können», hielt er fest. Während er später das Märchen «Schnägg und Schnägg» vorlas, war es mäuschenstill im Raum. Die faszinierende Erzählung handelt von den vom Aussterben bedrohten Kornschnecken. Schliesslich fanden sich doch noch zwei, die heiraten konnten. Im Märchen sind sie also nicht verloren.
Im Garten Frieden schliessen
Zum Schluss plädierte Oberer dafür, dass man im Garten mit den Schnecken Frieden schliessen soll. «Es ist doch ganz eigenartig», stellte er fest, «Wir vernichten
sie, sei das mit der Schere, mit Schneckenkörnern, mit Bier und anderen Methoden. Und trotzdem werden die Schnecken immer mehr.» Da könne doch etwas nicht
stimmen. Er empfahl, sich mit dem Vorgehen des Autors und Gartenbesitzers Hans-Peter Posavac auseinanderzusetzen, das da heisst «Schneckenflüstern statt Schneckenkorn». Er kenne Gärtnerinnen und Gärtner, bei denen die Anwendung funktioniere. Oberer ist überzeugt: Ein Versuch lohne sich.
jugendnaturschutz@hotmail.com

 

Züricher Tages-Anzeiger vom 20. Februar 2007

Wie Schnecken lernen, der Versuchung zu widerstehen

Von Haymo Empl

Bald geht die Gartensaison los. In der Stadt Zürich bedeutet dies, dass jede Menge WGs zur Migros rasen, sich mit Basilikumpflänzchen eindecken, um diese gemeinsam - quasi im Sinne eines Rituals - aufs Fensterbrett in der Küche zu stellen, worauf sie beschließen, «dieses Jahr essen wir gesünder» und seufzend denken, «hoffentlich bekommt der Basilikum keine Blattläuse.» Und wie jedes Jahr wird jemand in der WG fragen: «Heißt es nicht das Basilikum?»

Für den Rest der Welt heißt Gartensaison aber eher: «Wie nur schaffe ich es, dass meine selbst gezogenen Tomätchen nicht von den Schnecken aufgefressen werden?» Nun, Hilfe naht aus dem Ausland - aus Deutschland notabene. Eben ist ein entsprechendes Buch erschienen: «Der Schneckenflüsterer». Und der Autor verspricht nichts Geringeres als «Wege zu einem dauerhaften Frieden in unseren Gärten». Hans-Peter Posavac erklärt im Buch, wie auf einfachste, billigste und heilste Art mit den Schädlingen umzugehen sei. Nämlich: «Mit ihnen reden und Frieden schließen».

In fünf einfach nachvollziehbaren Schritten erfährt der Leser, wie leicht es ist, mit Schnecken erfolgreiche Vereinbarungen zu treffen. «Der erste Schritt in Richtung Verständigung und zu einer verbindlichen Vereinbarung ist, den Anderen, in unserem Falle also die Schnecke, erst einmal besser kennen zu lernen.»

Danach spricht Autor Posavac mit den Schnecken, sagt diesen, dass sie seine Pflänzchen besser nicht essen bzw. nur an Grünzeug knabbern sollen, welches speziell für die kleinen Freunde gepflanzt wurde - und stellt fest: Aus seinem Garten wurde quasi eine Hundeschule für Schnecken.

Das Benimm-Training für die lieben Kiemen fand jeweils abends in der Dämmerung für die Dauer von etwa zwanzig bis dreißig Minuten statt. Und das Wunder geschah: «Nach einigen Wochen konnte ich mich gemütlich zurücklehnen (...) Und das jetzt schon seit mehreren Jahren. Inzwischen komme ich mit allen Schneckenarten in meinem Garten recht gut aus. (...) Allenfalls helfe ich den Schnecken, nicht zu sehr in Versuchung zu geraten.»

Glaubt man dem Autor, scheint Schneckenflüstern tatsächlich erfolgreich zu sein: «... insbesondere die Petersilie, der Schnittlauch, der Frauenmantel und die Pfefferminze war bei den Schnecken so begehrt, dass jeder neue Trieb sofort in den Mägen der etwa 300 kleinen Racker verschwand. Diese Pflanzen waren kurz davor aufzugeben. Heute sind sie allesamt wohl über den Berg und gedeihen prächtig.» Auch das Buch gedeiht offenbar ausgezeichnet: Es belegt derzeit Platz 7 auf der Bestsellerliste des Verlags «Neue Erde GmbH». Auf Platz 1 steht gerade «430 Steine von A bis Z».

Selbstverständlich werden wir die Methode ausprobieren und pünktlich zum Start der Schrebergartensaison über Freud und Leid in Sachen «Schneckenflüstern» berichten. Bleiben Sie dran!

Hans-Peter Posavac: Schneckenflüstern statt Schneckenkorn. 105 S., 18 Fr.

 

© 20.02.07 Tamedia AG, Zürich. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors.

Die Multimediarechte des Textes liegen bei Pro Litteris.
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